PKW Neuzulassungen
Das Corona-geprägte Autojahr 2020 ist Geschichte und bringt neben einem Einbruch bei den PKW-Neuzulassungen auch einen Rekord bei alternativen Antrieben. Mit 236.828 PKW-Neuzulassungen in der Schweiz und Liechtenstein ist der Markt im vergangenen Jahr krisenbedingt um 24% eingebrochen. Einen Höhenflug erlebten hingegen alternative Antriebe: Ganze 66’687 Personenwagen mit Alternativ-Antrieb wurden immatrikuliert ¯ das waren fast 64% mehr als 2019 und entspricht einem Marktanteil von 28,2%. Vor allem Plug-in-Hybride konnten stark zulegen von 4’261 im Jahr davor auf 14’429 Zulassungen und damit 6,1% Marktanteil. Rein elektrisch betriebene PKW nehmen mit 19’504 Stück bereits 8,2% Marktanteil ein, Spitzenreiter unter den alternativen Antrieben sind unverändert Hybrid-Modelle ohne Lademöglichkeit mit 32’148 Stück bzw. 13,6% Marktanteil.
2021 rechnen wir mit einer Erholung auf dem Neuwagenmarkt, allerdings wird das Ergebnis aus heutiger Sicht deutlich unter den Jahren vor der Corona-Krise liegen. Realistisch sind 265’000 bis 275’000 PKW-Neuzulassungen>>, so Robert Madas, Head of Valuations bei Eurotax Schweiz. Das Ergebnis wird aber stark abhängig vom Erfolg bei der Bekämpfung der Pandemie sowie der weiteren gesamtwirtschaftlichen Entwicklung sein. >>
Elektro- und Hybridfahrzeuge werden dieses Jahr wieder eine wichtige Rolle spielen, da sie seitens der Hersteller weiterhin gepusht werden, um die CO2-Vorgaben nach Möglichkeit zu erreichen. Ob das Wachstum weiterhin im oberen zweistelligen Prozent-Bereich bleiben wird, ist jedoch stark von der Verfügbarkeit attraktiver Modelle abhängig.
PKW Halterwechsel
Der Occasionsmarkt hat sich in der Krise mit 830’634 Halterwechseln bzw. einem kleinen Minus von 2,1% deutlich stabiler gezeigt als der Neuwagenmarkt. Nach starken Einbrüchen während des Lockdowns im März und April waren von Juni bis September Nachholeffekte zu beobachten. Für 2021 rechnen wir mit einer weiteren Stabilisierung: 850’000 bis 860’000 PKW Halterwechsel sind realistisch ¯ und damit ein Niveau wie vor der Corona-Krise>>, schätzt Robert Madas.
Bisher ist auf dem Occasionsmarkt nach einem kurzfristigen Einbruch durch den ersten Lockdown eine Erholung der Angebotspreise zu beobachten. Im Vergleich zum Preis-Niveau von Anfang Februar liegt der Preisindex Mitte Januar im Schnitt bereits 1% über dem Niveau vor Beginn der Corona-Krise (siehe Grafik). > , so Robert Madas.
Aus Restwert-Sicht sind in Folge unterschiedliche Effekte zu erwarten: bei jungen Occasionen dürften die Restwerte stabil bleiben bzw. steigen, unter anderem aufgrund der geringeren Anzahl an Tageszulassungen aus 2020. 4-jährige Fahrzeuge kommen hingegen heuer nach dem starken Neuwagen-Jahr 2017 in grösserer Anzahl auf den Markt. Ob das die Werte unter Druck bringen wird, wird nicht alleine vom Volumen abhängen, sondern vor allem von der Nachfrage-Situation. Sollte die Nachfrage wirtschaftsbedingt nachlassen wären nicht nur die Restwerte der 4-jährigen betroffen. Angesichts der unsicheren weiteren Entwicklung der Pandemie und der einhergehenden Massnahmen lässt sich das aktuell allerdings nicht genau prognostizieren.