Der Markt für Occasionen ist seit Längerem durch eine stabile Nachfrage bei geringem Angebot bestimmt. Im Schnitt über alle 2- bis 4-jährigen PKW lag das Angebotsvolumen im August um 18.5% unter dem Wert von Anfang 2020. Vor allem Diesel Fahrzeuge fehlen auf dem Markt, mit einem Minus von rund 33% im Vergleich zu Anfang 2020. Gleichzeitig ist das Angebot an Alternativantrieben deutlich gestiegen. Auch die durchschnittlichen Angebotstage sind gesunken: Im Schnitt wird ein 2- bis 4-jähriger PKW derzeit 62 Tage lang angeboten, wobei Benziner mit 59 Tagen im Schnitt besonders schnell einen Käufer finden.
Dieses Marktumfeld hat zu einer weiteren Steigerung der durchschnittlichen Restwerte von 36 Monate alten PKW geführt, und zwar auf 42,8% (+9,1% gegenüber Juli 2020). Vor allem Benziner konnten mit 9,5% stark zulegen. Auch die Alternativantriebe konnten zulegen, jedoch weniger stark als Benziner und Diesel. Gründe für den stärkeren Anstieg beim Benziner und Diesel dürfte das geringere Angebot sein, wogegen das Angebot an Alternativantrieben der aktuellen Nachfrage entspricht.
In Bezug auf die künftige Restwert-Entwicklung wird die weitere Entwicklung des Angebots entscheidend sein. Da die kumulierten Neuzulassungen aktuell immer noch markant tiefer sind als vor der Krise (-21% versus 2019), gehen wir davon aus, dass sich die Marktparameter mittelfristig nicht ändern werden, so dass die Restwerte für 3-jährige PKW in diesem und zu Beginn des nächsten Jahres voraussichtlich weiter steigen und sich Laufe von 2022 stabilisieren. Erst wenn die Neuwagenmärkte deutlich anziehen und damit auch die Volumina auf dem Occasionsmarkt klar steigen, dürften die Restwerte wieder unter Druck geraten. Dies wird wahrscheinlich nicht vor 2023 der Fall sein.
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