Der Schweizer Markt für Occasionen zeigt Anzeichen einer nachlassenden Nachfrage in einem Markt mit steigendem, aber immer noch geringem Angebot. Wie in anderen europäischen Ländern verlangsamt sich auch auch in der Schweiz die Transaktionsaktivität bei Occasionen, und die Lebenshaltungskosten steigen. Dies führt zu einer Abschwächung der Nachfrage im Vergleich zur ersten Jahreshälfte.
„Im Schnitt über alle 2 bis 4-jährigen Personenwagen lag das Angebotsvolumen im Oktober um 4,2% höher als im Vormonat und um 29,5% höher als im Oktober 2021“, erläutert Hans-Peter Annen, Head of Valuations bei Eurotax Schweiz. Allerdings war im Jahr 2021 das Angebot bereits deutlich geringer als Anfang 2020.
Der Verkaufs-Index zeigt indessen eine deutliche Abschwächung der Nachfrage mit einem Rückgang von 0,4% im Vergleich zum September und minus 13,6 % im Vergleich zum Oktober 2021. Full-Hybride sind am stärksten von diesem Rückgang betroffen, mit einem Minus von 48,4% gegenüber dem Vorjahr.
Die durchschnittlichen Angebotstage haben sich inzwischen deutlich auf durchschnittlich 69 Tage erhöht. „Das spricht dafür, dass sich das Occasionsgeschäft mittlerweile weiter abkühlt“, so Hans-Peter Annen. BEVs verkaufen sich mit durchschnittlich 57 Tagen am schnellsten, gefolgt von HEVs mit 62 Tagen, Dieselfahrzeugen mit 68 Tagen und Benzinern mit 69 Tagen. PHEVs verkaufen sich mit durchschnittlich 80 Tagen am langsamsten.
Trotz der schwächelnden Nachfrage hat das durch geringe Angebotsmengen gekennzeichnete Marktumfeld zu einem weiteren Anstieg des durchschnittlichen Restwerts von 36 Monate alten Personenwagen auf 51,4% geführt (+16,8% gegenüber Oktober 2021). BEVs verzeichneten im Jahresvergleich einen besonders starken Anstieg um 25,1%. Benziner liegen derzeit mit einem Eintauschwert von 52,2% an der Spitze, gefolgt von BEVs (50,4%), Dieselfahrzeugen (50,1%) und Hybriden (49,2%). 36 Monate alte PHEVs erzielen mit 47,7% des Listenpreises derzeit im Schnitt den niedrigsten Wert.
Da die Nachfrageseite auf eine Veränderung in naher Zukunft hindeutet, ist künftig zwar Druck auf die Restwerte zu erwarten. Die Angebotsseite wird sich jedoch mittelfristig nicht ändern, da die Neuzulassungen im Jahr 2022 erneut deutlich niedriger sind als vor der COVID-19-Pandemie (2021 war bereits ein Rückgang um 23.4% gegenüber 2019 zu verzeichnen). Die unterbrochene Versorgung mit Neuwagen, die durch den Krieg in der Ukraine noch verschärft wurde, sowie die jüngsten Listenpreiserhöhungen sind Schlüsselfaktoren für die zukünftige Entwicklung der Restwerte. Die Lieferketten sind stark beeinträchtigt, was zu langen Lieferzeiten für die meisten Neufahrzeuge führt.
Die Restwerte von drei Jahre alten Occasionen werden in diesem Jahr hoch bleiben und unseren Prognosen zufolge Ende 2022 um rund 12 % höher liegen als im Dezember 2021, bevor sie in den Jahren 2023 und 2024 zurückgehen.
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