Restwerte legen im Juli weiter zu, bei langsamerem Occasions-Geschäft

Hans-Peter Annen | 23 Aug 2022

Über den Autor

Hans-Peter Annen

Head of Valuations & Insights

Seit Januar 1989 ist Hans-Peter Annen bei Eurotax. Zunächst verantwortlich für den Aufbau der Motorrad-Daten und -Bewertungslösung für den Schweizer Markt, danach als Teamleiter des lokalen Spezifikations- und Bewertungsteams. Seit 2014 als Head of Valuation & Insight verantwortlich für Fahrzeugrestwerte und Prognosen für den Schweizer Markt. Vor Eurotax liegen zwei Jahre Erfahrung im Bereich Motorfahrzeugversicherung und ein abgeschlossenes Studium als Automobil-Ingenieur FH.

Restwerte legen im Juli weiter zu

Der Schweizer Markt für Occasionen ist seit zwei Jahren von einer hohen Nachfrage, einem geringen Angebot und steigenden Preisen gekennzeichnet. Im Durchschnitt aller 2- bis 4-jährigen Personenwagen war das Angebot im Juli ähnlich hoch wie vor einem Jahr. Bereits im Jahr 2021 war das Angebot aber deutlich geringer als noch Anfang 2020.  

Insbesondere BEVs und Diesel-Pkw werden weniger angeboten, das Angebot ist im Vergleich zum Juli 2021 um 39.9% bzw. 16.4% gesunken. Bei den Benzinern werden derzeit 10% mehr Fahrzeuge angeboten als vor einem Jahr. Das aktive Volumen von PHEVs ist rund 28% höher als 2021 und das Volumen der HEVs ist unverändert geblieben.  

Die durchschnittlichen Angebotstage haben sich im Juli gegenüber Juni erhöht. Ein 2 bis 4 Jahre alter Pkw findet derzeit nach 63 Tage einen Käufer. BEVs verkaufen sich am schnellsten, nach rund 58 Tagen, gefolgt von Benzinern nach 62 Tagen, Diesel nach 65 Tagen und PHEVs nach 79 Tagen.  

Dieses Marktumfeld hat zu einem weiteren Anstieg des durchschnittlichen Restwerts von 36 Monate alten Pkw auf 50.3% geführt (+19.1% gegenüber Juni 2021). Benziner verzeichneten einen Anstieg um 18.5% auf 51.2%, ebenso wie Dieselfahrzeuge (+21% auf 49,3%) und BEVs (+18.3% auf 47.2%).  

Die unterbrochene Versorgung mit Neuwagen, die durch den Krieg in der Ukraine noch verschärft wurde, sowie die jüngsten Listenpreiserhöhungen sind Schlüsselfaktoren für die künftige Entwicklung der Restwerte. Die Lieferketten sind stark beeinträchtigt, was zu langen Lieferzeiten für die meisten neuen Fahrzeuge führt. Da die Neuzulassungen im Jahr 2022 erneut deutlich niedriger sind als vor der COVID-19-Pandemie (2021 war bereits ein Rückgang um 23.4% gegenüber 2019 zu verzeichnen), werden sich die Marktparameter mittelfristig nicht wesentlich ändern. Die Restwerte von drei Jahre alten Occasionen werden in diesem Jahr hoch bleiben und unseren Prognosen zufolge Ende 2022 um 10% höher liegen als im Dezember 2021, bevor sie in den Jahren 2023 und 2024 zurückgehen. 

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Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass es sich bei diesem Artikel um eine Übersetzung handelt. Das Original wurde in englischer Sprache auf Autovista24 veröffentlicht. Sollte dieser Artikel kleinere grammatikalische Fehler enthalten, bitten wir, dies zu entschuldigen. Im Falle einer Diskrepanz zwischen den beiden Texten ist die englische Version maßgeblich.

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