Restwerte in der Schweiz gehen zurück

Hans-Peter Annen | 12 Dez 2023

Über den Autor

Hans-Peter Annen

Head of Valuations & Insights

Seit Januar 1989 ist Hans-Peter Annen bei Eurotax. Zunächst verantwortlich für den Aufbau der Motorrad-Daten und -Bewertungslösung für den Schweizer Markt, danach als Teamleiter des lokalen Spezifikations- und Bewertungsteams. Seit 2014 als Head of Valuation & Insight verantwortlich für Fahrzeugrestwerte und Prognosen für den Schweizer Markt. Vor Eurotax liegen zwei Jahre Erfahrung im Bereich Motorfahrzeugversicherung und ein abgeschlossenes Studium als Automobil-Ingenieur FH.

Hans-Peter Annen, Head of Valuations & Insights Schweiz bei Eurotax, gibt einen Überblick zur aktuellen Lage auf dem Occasionsmarkt in der Schweiz und die Entwicklung der Restwerte.

Der Schweizer Markt für Occasionen verzeichnet seit einigen Monaten ein steigendes Angebot, das nur noch bei jüngeren Occasionen niedriger ist als vor der Pandemie. „Im Schnitt über alle 2 bis 4-jährigen Personenwagen lag das Angebotsvolumen im November um rund 1.2% höher als im Oktober und um 5.9% höher als im Vorjahr“, erläutert Hans-Peter Annen, Head of Valuations bei Eurotax Schweiz.

Die Transaktionsaktivität bei Occasionen ist indes gesunken:  Der Verkaufs-Index ist gegenüber Oktober leicht um 8,7% gefallen, und liegt in etwa auf dem Niveau von November 2022.

Das von schwächelnder Nachfrage und steigenden Angebotsmengen gekennzeichnete Marktumfeld hat zu einem weiteren leichten Rückgang des durchschnittlichen Restwerts von 36 Monate alten Personenwagen auf 49,9% geführt (-0,2% gegenüber dem Vormonat und -2,2% gegenüber dem Vorjahr). HEVs verzeichneten im Jahresvergleich einen besonders starken Anstieg um 3,9%. HEVs liegen derzeit mit einem Eintauschwert von 52,9% an der Spitze, gefolgt von Benzinern (50,8%), sowie Dieselfahrzeugen (49,0%) und PHEVs (47,0%). 36 Monate alte BEVs erzielen mit 46,0% des Listenpreises derzeit im Schnitt den niedrigsten Wert. 

Die durchschnittlichen Angebotstage sind im November etwas gesunken, auf durchschnittlich 79 Tage.  Dieselfahrzeuge verkaufen sich mit durchschnittlich 74 Tagen am schnellsten, gefolgt von Benzinern mit 75 Tagen, sowie HEVs mit 90 und PHEVs mit 91 Tagen. BEVs verkaufen sich derzeit am langsamsten mit 106 Tagen.

Da sich die Nachfrageseite in naher Zukunft weiter abschwächen dürfte und das Angebot stabil bleiben wird, ist künftig mehr Druck auf die Restwerte zu erwarten. Die Werte von drei Jahre alten Gebrauchtwagen werden im Schnitt relativ hoch bleiben, allerdings mit einer rückläufigen Tendenz.

Für das Jahr 2023 erwarten wir aufgrund der schwächeren Nachfrage rückläufige Restwerte im Ausmass von ca. minus 4,5% im Jahresvergleich. Für das Jahr 2024 erwarten wir, dass die Restwerte aufgrund der nachlassenden Nachfrage und des steigenden Angebots erneut um etwa 4% gegenüber dem Vorjahr sinken werden.

Im Dashboard für November 2023 von Autovista24 finden Sie aktuelle Daten zu Preisen, Absatzmengen, Standtagen und mehr. Einen Einblick in die Entwicklung des vergangenen Monats gibt es hier.

Dieser Inhalt wird Ihnen präsentiert von Autovista24.

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