Hans-Peter Annen, Head of Valuations bei Eurotax Schweiz, zur aktuellen Lage auf dem Occasionsmarkt und zur Entwicklung der Restwerte in der Schweiz.
Der Schweizer Markt für Occasionen verzeichnet seit einigen Monaten ein steigendes Angebot, das aber immer noch niedriger ist als vor der Pandemie, insbesondere bei jüngeren Occasionen. „Im Schnitt über alle 2 bis 4-jährigen Personenwagen lag das Angebotsvolumen im März um 1,8% höher als im Vormonat und um 40,7% höher als im März 2022“, erläutert Hans-Peter Annen, Head of Valuations bei Eurotax Schweiz.
Wie in anderen europäischen Ländern verlangsamt sich indessen auch in der Schweiz die Transaktionsaktivität bei Occasionen, und die Lebenshaltungskosten steigen. Dies führt zu einer allmählichen Abschwächung der Nachfrage im Vergleich zur ersten Jahreshälfte 2022. Der Verkaufs-Index zeigt allerdings noch ein leichtes Plus von 4,2% im Vergleich zum relativ schwachen Februar.
Das von schwächelnder Nachfrage und steigenden Angebotsmengen gekennzeichnete Marktumfeld hat zu einem weiteren leichten Rückgang des durchschnittlichen Restwerts von 36 Monate alten Personenwagen auf 51,3% geführt (-0,8% gegenüber dem Vormonat und +7,5% gegenüber März 2022). HEVs verzeichneten im Jahresvergleich einen besonders starken Anstieg um 20,6%. HEVs liegen derzeit mit einem Eintauschwert von 54,7% an der Spitze, gefolgt von Benzinern (52,1%), sowie Dieselfahrzeugen (50,0%) und BEVs (49,4%). 36 Monate alte PHEVs erzielen mit 48,9% des Listenpreises derzeit im Schnitt den niedrigsten Wert.
Die durchschnittlichen Angebotstage waren im März unverändert mit durchschnittlich 76 Tagen. HEVs verkaufen sich mit durchschnittlich 67 Tagen am schnellsten, gefolgt BEVs mit 74 Tagen, PHEVs mit 75 Tagen, sowie Benzinern und Dieselfahrzeugen mit jew. 77 Tagen.
Da sich die Nachfrageseite in naher Zukunft weiter abschwächen dürfte und das Angebot weiter zunehmen wird, ist künftig etwas Druck auf die Restwerte zu erwarten. Die Werte von drei Jahre alten Gebrauchtwagen werden im Schnitt relativ hoch bleiben, allerdings mit einer leicht rückläufigen Tendenz.
Für das Jahr 2023 erwarten wir aufgrund der schwächeren Nachfrage rückläufige Restwerte im Ausmass von ca. minus 3% im Jahresvergleich. Für das Jahr 2024 erwarten wir, dass die Restwerte aufgrund der nachlassenden Nachfrage und des steigenden Angebots um etwa 3,7 % gegenüber dem Vorjahr sinken werden.
Im Dashboard für März 2023 von Autovista24 finden Sie aktuelle Daten zu Preisen, Absatzmengen, Standtagen und mehr.
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