Robert Madas, Regional Head of Valuations, Austria, Switzerland and Poland bei Eurotax, zur aktuellen Lage auf dem Gebrauchtwagenmarkt in der Schweiz. 

Der Schweizer Markt für Occasionen verzeichnet seit einigen Monaten ein steigendes Angebot, das nur noch bei jüngeren Occasionen niedriger ist als vor der Pandemie. „Im Schnitt über alle 2 bis 4-jährigen Personenwagen lag das Angebotsvolumen im Juni um 2,4% höher als im Vormonat und um 40,1% höher als im Juni 2022“, erläutert Hans-Peter Annen, Head of Valuations bei Eurotax Schweiz. 

Wie in anderen europäischen Ländern hat sich indessen auch in der Schweiz die Transaktionsaktivität bei Occasionen verlangsamt:  Der Verkaufs-Index ist gegenüber Mai um 1,7% gesunken, liegt damit aber immerhin noch um 11,2% über Juni 2022.  

Das von schwächelnder Nachfrage und steigenden Angebotsmengen gekennzeichnete Marktumfeld hat zu einem weiteren leichten Rückgang des durchschnittlichen Restwerts von 36 Monate alten Personenwagen auf 50,5% geführt (-0,7% gegenüber dem Vormonat und +1,5% gegenüber Juni 2022). HEVs verzeichneten im Jahresvergleich einen besonders starken Anstieg um 11,4%. HEVs liegen derzeit mit einem Eintauschwert von 54,6% an der Spitze, gefolgt von Benzinern (51,4%), sowie Dieselfahrzeugen (49,0%). 36 Monate alte BEVs und PHEVs erzielen mit 48,2% bzw. 48,0% des Listenpreises derzeit im Schnitt den niedrigsten Wert.   

Die durchschnittlichen Angebotstage sind im Juni deutlich gestiegen, auf durchschnittlich 81 Tage.  HEVs verkaufen sich mit durchschnittlich 43 Tagen am schnellsten, gefolgt von Benzinern mit 79 Tagen, sowie Dieselfahrzeugen sowie BEVs mit jew. 84 Tagen. PHEVs verkaufen sich derzeit am langsamsten mit 98 Tagen. 

Da sich die Nachfrageseite in naher Zukunft weiter abschwächen dürfte und das Angebot weiter zunehmen wird, ist künftig mehr Druck auf die Restwerte zu erwarten. Die Werte von drei Jahre alten Gebrauchtwagen werden im Schnitt relativ hoch bleiben, allerdings mit einer leicht rückläufigen Tendenz.  

Für das Jahr 2023 erwarten wir aufgrund der schwächeren Nachfrage rückläufige Restwerte im Ausmass von ca. minus 4% im Jahresvergleich. Für das Jahr 2024 erwarten wir, dass die Restwerte aufgrund der nachlassenden Nachfrage und des steigenden Angebots um etwa 3,9% gegenüber dem Vorjahr sinken werden. 

Im Dashboard für Juni 2023 von Autovista24 finden Sie aktuelle Daten zu Preisen, Absatzmengen, Standtagen und mehr. 

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